Was ist Montessori Pädagogik?
Maria Montessori hat diese ganzheitliche Pädagogik Richtung vor mehr als 100 Jahren ins Leben gerufen. Noch heute ist die Montessori Pädagogik unfassbar passgenau und individuell auf jedes einzelne Kind abgestimmt. Ich finde, es ist eine Pädagogik, die absolut zeitlos ist.
Sicher hat der ein oder andere von euch schon einmal von dem Zitat gehört „Hilf mir, es selbst zu tun.“ Dieses Motto macht deutlich, worum es Montessori im Wesentlichen ging. Sie hat für die Kinder Materialien aus verschiedenen Bildungsbereichen entwickelt, die es ihnen ermöglichen, selbstständig Lerninhalte durch Wiederholungen zu erlernen. Kinder wiederholen Tätigkeiten, die ihr Interesse geweckt haben viele Male bis sie ein Gefühl der Sättigung verspüren. Die Materialien enthalten eine immanente Fehlerkontrolle, was genial ist, denn es erspart den Kindern ständige Bewertungen ihres Tuns. Sie merken von selbst, ob etwas passt oder nicht, denn dies können sie visuell, taktil, z.T. auch auditiv, gustatorisch oder olfaktorisch wahrnehmen.
In der Montessori Pädagogik lernen die Kinder folglich mit all ihren Sinnen und immer in Bewegung. Es gibt diverse Montessori Materialien, die dafür kreiert wurden, um entweder die Fein- oder die Grobmotorik zu schulen. Der Pädagoge versteht sich als Begleiter und er bezieht viele Such- und Bring-Aktionen ins Spiel mit ein. Die Einführungen von Materialien erfolgen auf Augenhöhe und kleinschrittig sowie genau. Denn so wird dem Kind erleichtert die Abfolgen einer Tätigkeit zu imitieren und für sich zu entschlüsseln.
Dadurch, dass das Kind frei wählen darf, wo, wie lange, mit wem und was es spielt, lernt das Kind, dass seine Mitbestimmung wichtig und richtig ist. Dabei erfolgt alles spielerisch, leicht und mit Freude. Das Kind lernt, dass lernen Spaß bereitet. Im entspannten Zustand, in Kombination mit intrinsischem Interesse, sind die Lernerfolge höher, denn so kann das Kind sowohl mit der rechten als auch mit der linken Gehirnhälfte, heißt, mit integrierten Hemisphären, aktiv sein.
Was das Kind in der Kindheit lernt, lernt es wie ein Schwamm. In bestimmten Zeitfenstern erwerben Kinder gewisse Lerninhalte wie nebenbei. Wenn diese Zeitfenster jedoch ignoriert und nicht beachtet werden, so können diese Lerninhalte zum Teil nur mühevoll oder gar nicht mehr erworben werden. Daher ist es mir ein Herzensanliegen, die Kinder freudig zu begleiten und ihnen zu helfen, ihre ureigenen Potentiale voll zu entfalten.
Achtsam und behutsam lernen die Kinder mit Materialien umzugehen und Verantwortung für ihre Tätigkeit zu übernehmen, indem sie beispielsweise ihre selbst gewählten Materialien am Ende wieder an ihren festen Platz in der Vorbereiteten Umgebung zurücktragen.
Rasch lernt das Kind in der Montessori Pädagogik, wie selbstwirksam es ist und der Glaube an sich selbst wächst. Eine wundervolle Fähigkeit wird durch diese Pädagogik im Kind geweckt. Es wird unfassbar resilient und lernt mit Herausforderungen lösungsorientiert umzugehen.
Sein Spiel ist meist geprägt durch die „Polarisation der Aufmerksamkeit“, d.h. das Kind vertieft sich in das, was es tut und fokussiert sich auf diese Tätigkeit. Es kommt in den heutzutage oft erwähnten „Flow-Zustand“. So entsteht eine innere Ruhe im Kind, gefolgt von tiefer Zufriedenheit.